Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sind komplexe Erkrankungen, die nicht auf eine einzelne Ursache zurückgeführt werden können, d.h. sie entstehen durch einen Mix von Ursachen, die noch nicht abschließend bekannt sind. Zu einer genetischen Anfälligkeit und Störung der Darmbarriere kommen noch Umwelt- und Lebensstilfaktoren hinzu. Die Genetik allein ist also nicht verantwortlich für die Erkrankung, es spielen – wie so häufig im Leben – viele Faktoren eine Rolle.
Die gute Nachricht: einige davon haben wir Betroffene selbst in der Hand.
Eine medikamentöse Therapie ist zur akuten Behandlung der Symptome sinnvoll und trotz der Nebenwirkungen eine wichtige Säule zur Genesung eines Schubs. Pharmazeutika setzen allerdings nicht an den Auslösern an und können langfristig weitere Begleiterkrankungen verursachen. Sie können also nicht der einzige Weg sein.
Aus diesem Grund bin ich heute der Meinung, dass man sich bei einer chronischen Erkrankung wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa nicht ausschließlich auf die medikamentöse Therapie verlassen sollte, sondern zusätzlich sich und seine CED kennenlernen und einen Lebensstil finden sollte, der die Remissionsphasen verlängern und Schübe bzw. Entzündungsaktivitäten langfristig mildern oder sogar gänzlich vermeiden kann. Ist das geschafft, können Medikamente (in Absprache mit dem Arzt) langsam reduziert und in manchen Fällen sogar komplett ausgeschlichen werden.
Meine Klienten berichten sehr häufig, dass belastende und stressige Ereignisse einen neuen Schub verursacht haben bzw. Stress einen schlechteren Verlauf der Erkrankung begünstigt. Demnach kann ein gesunder Umgang mit Stress in vielen Fällen das Ausmaß von Schüben beeinflussen.
Zudem ist vor allem die Ernährung bei einer CED ein wichtiges Thema. Ich habe mich immer gewundert, warum Ärzte diesen Zusammenhang nicht in die Therapie einbeziehen. Heute weiß ich, dass sie dafür nicht ausgebildet sind und das Gesundheitssystem anders ausgerichtet ist. Wir Betroffene sind somit im Alltag, d.h. im täglichen Umgang mit unseren Symptomen, auf uns allein gestellt.
Viele Betroffene – so auch die Erfahrung meiner Klienten – leiden häufig an Beschwerden, die mit der Ernährung verbunden sind. Aufgrund der Masse an Informationen und Empfehlungen zu bestimmten Ernährungsformen bzw. Diäten (sei es Vegan/Vegetarisch, Paleo, Ketogen, Vollwertig, Carnivor, Glutenfrei oder Lactosefrei) entsteht bei vielen Menschen Unsicherheit darüber, was in verschiedenen Stadien der Erkrankung gegessen werden kann/sollte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Betroffene aufgrund ihrer Unverträglichkeiten generell zahlreiche Lebensmittel meiden und Angst bekommen, überhaupt etwas zu essen. Dabei ist gerade bei einer CED eine ausgewogene Ernährung von großer Bedeutung. Mangelernährung und die damit verbundenen Nährstoffdefizite können dagegen das Krankheitsbild verschlimmern oder sogar Rückfälle begünstigen. Obwohl die Ernährung ein wichtiger Faktor bei der Behandlung der Erkrankung ist, gibt es keine „Crohn- oder Colitis-Diät“. Denn jeder Betroffene hat einen anderen Verlauf, andere (Un)Verträglichkeiten, einen anderen Lebensstil und somit auch individuelle Bedürfnisse was Lebensmittel und Nährstoffe betrifft.
Und hier kommt das Coaching ins Spiel.
Als Brücke zwischen Arzt und Alltag unterstütze ich im Rahmen meiner Coachings meine Klienten dabei, sich und ihre CED besser kennenzulernen, die für sie individuell passende Ernährungsform zu finden und mit Stress besser umgehen zu lernen. Darüber hinaus helfe ich bei der Auswahl von Lebensmitteln, gebe Tipps zu Nahrungsergänzungsmitteln und arbeite mit meinen Klienten an ihren Glaubenssätzen und Stress-Anteilen. Wir besprechen – je nach Bedarf – auch über Bewegung / Sport und Entspannungsübungen sowie weitere Einflussfaktoren deiner Gesundheit, wie z.B. Giftstoffe, Kosmetika, Hygiene, Schlafqualität, Lebensstil, Umweltfaktoren usw.
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